8. Mai zum Feiertag

„Der 8. Mai muss ein Feiertag werden, weil so etwas wie das Naziregime nie wieder passieren darf. Und dafür wollen wir kämpfen“, kündigte Paula von der Naturfreundejugend Nordrhein-Westfalen (NRW) an. Mit ihrer Forderung nimmt die Naturfreundejugend Bezug auf Esther Bejarano, die im Juli 2021 verstorbene Antifaschistin und deutsche jüdische Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz. Sie hatte es sich zum Auftrag gemacht, die Erinnerung an das Naziregime wach zu halten. Viele NaturFreund*innen trafen Esther
Bejarano 2015 bei einer Erinnerungsfahrt nach Auschwitz persönlich.
Der Beschluss wurde auf Initiative des Landesverbandes NRW und der Naturfreundejugend Teutoburger Wald gefasst. Sie fanden auf der Bundeskonferenz für einen entsprechenden Antrag viele Unterstützer*innen. Bereits im Vorfeld hatte sich die Naturfreundejugend NRW intensiv mit dem Thema beschäftigt und mit einem Bündnis einen „Esther-Kongress“ mit knapp 90 Teilnehmenden veranstaltet. Auch demonstrierte die Naturfreundejugend
NRW am vergangenen 8. Mai in Dortmund und sammelt seitdem Unterschriften für eine Petition „8. Mai zum Feiertag!“ der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes.
„Befreiung heißt nicht, dass ein endgültiger Bruch mit dem Faschismus vollführt wurde“, betont das Bündnis. „Täter und Profiteure des NS-Regimes blieben auch nach 1945 wirkmächtig in Wirtschaft, Politik und Justiz.“
Für die Naturfreundejugend Deutschlands ist deswegen klar, dass in einem offiziellen Gedenken die Täter*innen und Profiteur*innen der Kriegs- und Vernichtungsmaschinerie der Nazis klar benannt werden müssen. Der 8. Mai als Tag der Befreiung darf nicht für Geschichtsrevisionismus, Rüstungvorhaben oder die Verharmlosung der Täter*innen des Nationalsozialismus instrumentalisiert werden.