Gentrifizierung in Bremen

Papp, Naturfreundejugend Bremen

Trotz eisiger Temperaturen kamen 35 junge Menschen zum Jugendhaus Buchte, um an der Change and the City-Tour der Naturfreundejugend Bremen teilzunehmen. In Zukunft soll die Tour zum selber ablaufen als Flyer mit Audioguide aufbereitet werden.

Ausgestattet mit einem Bollerwagen voller Heißgetränke ging es über die Weser in den Bremer Stadtteil Neustadt. Stadtführer Timon begann mit einem kurzen Input zu Stadtentwicklung und Gentrifizierung und den allgemeinen Entwicklungen in der Neustadt. Gestartet wurde am Platz an der Wilhelm-Kaisen-Brücke, der seit einigen Jahren zu einem Ort neuer, junger Cafés und Kunstinitiativen geworden ist.

Von dort ging es weiter in die Grünenstraße, wo ein ehemals besetztes Haus steht, welches über eine Genossenschaft gekauft wurde und heute Wohnprojekt neben einem Mehrgenerationswohnprojekt ist. Wenige Meter entfernt wurde am Lucie-Flechtmann-Platz Halt gemacht, auf dem ein Urban Gardening Projekt angefangen hat. Hier wurde sehr intensiv darüber diskutiert, ob und inwieweit Urban Gardening ein Akteur für Gentrifizierung sein kann und wie das kritisch betrachtet werden kann. Im Anschluss ging es in die Lahnstraße, wo ehemals ein Möbelhaus als Zwischennutzung in eine erfolgreiche Kunst- und Kulturstätte verwandelt wurde. Das Projekt musste leider nach Ablauf der Zwischennutzung gehen, das Haus steht seither leer.

Nach diesen Eindrücken begann der interaktive Teil des Rundgangs. Die Teilnehmer*innen bekamen einen Fragebogen ausgeteilt und hatten die Aufgabe, mit Menschen im Stadtteil ins Gespräch zu kommen. Sie sollten herausfinden, welche Beobachtungen für Veränderungen im Stadtteil die Bewohner*innen haben. In Kleingruppen machten sich die Teilnehmer*innen auf, Passant*innen, Kioskbetreiber*innen und Café-Besitzer*- und Besucher*innen zu interviewen. Leider war Sonntag, weshalb keine Geschäfte besucht werden konnten. Nach etwa 45 Minuten traf sich die Gruppe wieder und alle berichteten von ihren Gesprächen, die noch mal mehr unterschiedliche Perspektiven auf den Stadtteil sichtbar machten.

Trotz der Kälte kam sehr viel positives Feedback seitens der Teilnehmer*innen. Die Tour wird nun digitalisiert und als Flyer mit der Route dokumentiert. Zudem ist geplant, die einzelnen Inputs einzusprechen und via QR-Code als Audioguide für den Rundgang anzubieten.