Kindergipfel 2000

Im Jahre 2000 übernahm die Naturfreundejugend Deutschlands die Organisation des Kindergipfels. Seitdem fand der Gipfel alle zwei Jahre in einer anderen Stadt statt. Im Jahr 2000 hat die Naturfreundejugend Deutschlands den "Kindergipfel 2000" vom 30.09. bis zum 03.10. in Hannover veranstaltet.

Eröffnung

Die Naturfreundejugend Deutschlands hat am ersten Oktoberwochenende in Hannover den "Kindergipfel 2000" veranstaltet. Eröffnet wurde der Kindergipfel von Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg, der gemeinsam mit den Teilnehmenden eine Kindergipfeltorte anschnitt. Er dankte der Naturfreundejugend Deutschlands für die Ausrichtung des Kindergipfels. Dabei ermöglichte die Weltausstellung EXPO 2000 eine gute Möglichkeit, Wünsche und Forderungen von Kindern besonders öffentlichkeitswirksam dazustellen. 

Zukunftsvertrag

Kinder zwischen 12 und 15 Jahren haben ihre Vorstellung von einer lebenswerten Zukunft zusammen getragen und ihre Vorstellungen und Forderungen in einem Zukunftsvertrag formuliert. Diesen Vertrag überreichten sie anschließend dem Bundeskanzler Gerhard Schröder, der mit den Teilnehmenden des Kindergipfels über ihre Forderungen diskutierte. Ein sichtlich gut gelaunter Kanzler sah sich dabei mit klaren Forderungen der jungen Staatsbürger konfrontiert, die sich mit ausweichenden Antworten nicht zufrieden gaben. "Geht nicht gibt's nicht", so ein elfjähriger Teilnehmer aus dem württembergischen Schramberg.

Weiterhin ist Umweltschutz ein wichtiges Thema für Kinder und Jugendliche. Da sie über ökologische Zusammenhänge bestens informiert sind, war ihre Forderung eindeutig: Die Bundesregierung müsse den Umweltschutz ernster nehmen, noch immer gäbe es zu wenig Wärmedämmung und zu viele Schadstoffe in der Luft. "Seine Zigarre darf der Kanzler aber behalten", so eine Teilnehmerin augenzwinkernd.

Forderungen

Die Kinder forderten den "Automann" Schröder auf, dafür zu sorgen, dass in den Wohngebieten und vor Schulen der Autoverkehr zurückgedrängt wird. Sie schlugen autofreie Sonntage vor und forderten mehr Radwege. Rückendeckung bekam der Kanzler für seinen Vorsatz, an der Ökosteuer festzuhalten. Allerdings wollten die Teilnehmenden des Kindergipfels die Einnahmen ausschließlich für Umweltprojekte verwendet wissen. "Unterstützt mich, dass ich an der Ökosteuer festhalten kann", bat der Kanzler die Kinder. Anschließend wurden die Ergebnisse des Kindergipfels mit Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen und der Kinderkommission des Deutschen Bundestages diskutiert. Stellvertretend für die Kinderkommission nahm der SPD-Abgeordnete Ralf Stöckel den Zukunftsvertrag entgegen und versprach ihn auf der nächsten Sitzung auf die Tagesordnung zu setzen.