Das Programm

Die ersten Programmpunkte rund um unser Motto "Love Nature. Not Fascism" stehen fest. Hier findet ihr Informationen zu den Workshops, Trainings und Exkursionen.

Zeitplan

Donnerstag 19:00 Uhr

  • Vortrag und Diskussion mit Andreas Speit: „Völkische Landnahme – Alte Sippen, junge Siedler*innen, rechte Ökos“
    Andreas Speit berichtet über seine Recherchen zu jungen Rechtsextremen, die sich seit Jahren bewusst in ländlichen Regionen ansiedeln. Die Aussteiger*innen von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit „Volksschutz“ zu verbinden und eine angebliche „Überfremdung“ zu verhindern. Mit dabei sind rechte Jugendbünde wie der „Sturmvogel“ und auch die Identitäre Bewegung.

Workshop-Slot 1

  • Naturschutz und Rechtsextremismus
    Referent*innen: FARN-Trainer*innen
    Der Workshop zeigt anhand von Beispielen, wo extrem Rechte ihre Ideologien im Natur- und Umweltschutz verbreiten, und sucht Antworten auf folgende Fragen: Wie können wir demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien und Denkmuster im Natur- und Umweltschutz identifizieren? Was können wir tun, um dem entgegenzuwirken?

  • Neue Rechte und Klimawandel – wer sie sind und was wir tun können
    Referentin: Helene Helix Heyer, Mitglied im Bundesvorstand der BUNDjugend
    Klimaskeptizismus und Klimaleugnung finden sich häufig im neurechten Spektrum. Mit der AfD ist eine wissenschaftsfeindliche Partei in die Parlamente eingezogen, welche den Klimawandel leugnet. Daneben gibt es weitere klimaskeptische Akteure, Medien und Netzwerke. Diese wollen wir uns im Workshop näher angucken. Im Workshop lernen wir zudem die Mechanismen von Wissenschaftsfeindlichkeit am Beispiel von Klimaskeptizismus und die verschiedenen Arten von Klimaleugnung. Um in der Praxis handlungsfähig zu sein, wird es Raum zum Üben von Argumentations-Strategien im Umgang mit Klimaleugner*innen geben.
  • Wie Sexismus und Kapitalismus in einem Abwasch erledigen?
    Referentin: Karlotta Egelhof
    Zum 8. März wurde letztes Jahr deutschlandweit ein Frauen*streik ausgerufen. Auch in Spanien, Argentinien und Polen haben Frauen* in den letzten Jahren kollektiv die Arbeit nieder gelegt um gegen die herrschenden sexistischen Verhältnisse zu protestieren. Sexuelle Belästigung, Femizide, die Einschränkung der körperlichen Selbstbestimmung durch die Verwehrung eines Rechts auf Abtreibung, Homo- und Transfeindlichkeit, der Genderpaygap und Altersarmut wurden thematisiert. Wir möchten den Frauen*steik vorstellen und erklären, warum ein typisches Mittel des Arbeitskampfes, wie der Streik, bestens für feministische Zwecke geeignet ist.

    Dabei richtet sich der Akt des Streikens vor allem gegen die schlechte Entlohnung typischer „Frauenberufe“, wie z.B.: Pflege und Erziehung und dagegen, dass die gar nicht bezahlte Hausarbeit noch immer zum großen Teil von Frauen* geleistet wird. Wir werden uns damit auseinandersetzen wie diese Arbeitsteilung in unserem Bild von Frau und Mann verankert ist und der Entstehung dieser Geschlechterrollen auf den Grund gehen. Dabei können wir erkennen, dass diese sexistische Arbeitsteilung ihren Ursprung nicht in der Natur des Menschen sondern im Kapitalismus hat und hoffentlich auch ein paar Ideen mitnehmen wie wir beides abschaffen können.

  • Solidarisch unterwegs I – Demo 1x1
    Referenten: René, Teamer bei der Naturfreundjugend Erfurt, Trainer im Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismusund seit 2016 aktiv und begleitend bei Bündnissen, Demos und Aktionen) und Kalle, Naturfreundjugend Erfurt, FARN-Trainer und aktiv und begleitend bei Bündnissen, Demos und Aktionen
    Fridays for Future, 1.Mai, Hambacher Forst – vor allem junge Menschen sind und werden aktiv.Dabei gilt es einiges zu beachten, um Frustration oder Übergriffe auf Einzelne zu vermeiden.Die Workshops solidarisch unterwegs I + II sollen einen sicheren Raum zum Auszuprobierenbieten, damit ihr auch in Zukunft eure Forderungen auf die Straße bringen und euch bestärktgegen Ungerechtigkeiten wi(e)dersetzen könnt. Ob eine Aktion erfolgreich wird oder nicht,hängt dabei von vielen Faktoren ab. Wir sind der Auffassung: Gemeinsam können wir mehr erreichen,Spaß haben und Erlebnisse teilen sowie die Chancen auf einen Erfolg erhöhen. Um dieszu gewährleisten sollen Elemente der Bezugsgruppe und des Aktionstrainings aus der politischenAktion mit der Arbeit als Teamende und Gruppenleiter*in von Nfj-Angeboten zusammengebrachtwerden. Das Demo 1x1 oder das Aktionstraining können eine sinnvolle Ergänzung fürdas Teambuilding sein. Gerade bei den aktiveren Angeboten können sie zu mehr Rücksicht imMiteinander führen und gemeinsame politische Aktionen bringen die Menschen näher zusammen.Die beiden Workshops ergänzen sich, stehen aber auch für sich und können daher unabhängigvoneinander besucht werden. Es ist unsere Zeit – time to act! Im ersten Teil von solidarischunterwegs – Demo 1x1 wird alles besprochen, was vor einer Demo in euren Gruppen zur gutenVorbereitung passieren muss. Wie zum Beispiel: Was ist eine Bezugsgruppe? Warum Bezugsgruppenbilden? Aber auch wie die Verständigung auf Demos über Handzeichen funktioniert.Weiterhin gibt es einen Input zu Kennzeichnung von Polizist*innen und eine Check-Liste, wasdu mit auf Demos nehmen solltest und was nicht und vieles mehr.

  • Die Germanen und das deutsche Volk – Geschichten und Mythen rund ums Hermannsdenkmal (Exkursion)
    Referent*innen: Stefan Zollhauser (Historiker und Medienpädagoge und Mitglied des FARN-Fachbeirats) und Yannick Passeick (FARN Mitarbeiter)
    Mitten im Teutoburger Wald steht das martialische Nationaldenkmal von „Hermann dem Cherusker“ oder „Arminius“. Um die historische Figur ranken sich nationalistische Mythen und Sagen vom Heldentum der alten Germanen. Außerdem gilt das Denkmal seit dem Kaiserreich als Anlaufpunkt extrem rechter Kreise und wird immer wieder als Symbol verwendet. Woher kommt diese Anziehungskraft? Wie kann ein Umgang mit Geschichte ohne nationale Mythen funktionieren? Diese und weitere Fragen werden wir bei einer Exkursion zum Denkmal klären – und natürlich auch die Aussicht von oben genießen. 

  • Veganes Backen
    Gemeinsam werden wir verschiedene vegane Backrezepte kennenlernen und ausprobieren.

Workshop-Slot 2

  • Radikal höflich gegen Rechtspopulismus im Netz
    Mit einer Trainerin der Initiative “Unser Ziel: Kleiner 5”, die sich gegen Rechtspopulismus und für demokratische Teilhabe einsetzt
    Rechtspopulismus begegnet uns zunehmend in verschiedenen Situationen im beruflichen und privaten Alltag, online und offline. Häufig fühlen wir uns dabei ohnmächtig: Wir wollen etwas tun, wissen aber nicht wie. Der Workshop soll dazu ermutigen, rechtspopulistischen Aussagen im Netz radikal höflich entgegenzutreten und dabei helfen, eine souveräne Haltung zu verschiedenen Formen rechter Online-Agitation zu entwickeln. Wir helfen euch zu erkennen, mit wem oder was ihr es in den Sozialen Medien zu tun haben könnt, spielen verschiedene Reaktionsmöglichkeiten auf hitzige Diskussionen und Hassrede durch und sprechen über Grenzen der Meinungsfreiheit.

  • Intervention – Was tun bei rechten Sprüchen?
    Referent*innen: Mitarbeiter der Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold
    Ziel des Workshops ist es, Handlungsunsicherheiten im Umgang mit rechten Störungen zu bearbeiten. Immer wieder finden wir uns im Alltag in Situationen wieder, in denen wir uns rechten Sprüchen ausgesetzt sehen. Das kann die homophobe Pöbelei im Bus sein, das kann die rassistische Tante auf der Familienfeier sein oder der sexistische Nebensatz von Arbeitskolleg*innen oder Mitschüler*innen.Nicht immer ist es einfach angemessen zu reagieren. Häufig fehlen die Worte und Strategien und am Ende schweigt man, obwohl man lieber aktiv geworden wäre und sich im Nachhinein ärgert.
    In diesem Workshop wollen wir üben das Schweigen zu überwinden. In praktischen Einheiten werden wir problematische Situationen skizzieren und uns ausprobieren und testen. Für den Workshop ist kein Vorwissen notwendig. Die Teamer*innen freuen sich, wenn Ihr euch im Vorfeld Gedanken dazu macht, wann ihr eine Situation erlebt habt, in der ihr euch mit rechten Sprüchen konfrontiert gesehen habt und unzufrieden mit eurer Reaktion wart. Wenn ihr wollt, können wir diese Situationen im Workshop diskutieren.

  • What do we want? Climate Justice: Solidarisch und internationalistisch für die Umwelt und das Klima
    Referentin: Nadja Charaby, Referentin für internationale Klimapolitik bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung
    Der „Wohlstand“ unserer Gesellschaft, beziehungsweise der Gesellschaften der Industrieländer, basiert auf dem Verbrennen fossiler Energien. Die Verschränkung der damit verbundenen Emission von Treibhausgasen mit dem ungebrochenen Glauben an ein permanentes Wirtschaftswachstum ist die Hauptursache für die heutige Klimakrise. Diejenigen, die am wenigsten dazu beigetragen haben, insbesondere Menschen im globalen Süden, leiden am meisten unter den Folgen des Klimawandels. Die Klimakrise bedeutet mehr als „nur“ eine ökologische Krise: Sie ist wesentlicher Bestandteil der globalen Gerechtigkeitskrise. Sie verstetigt und verschärft bestehende (neo-)koloniale und rassistische Strukturen – auf globaler, aber auch auf lokaler Ebene. Die Forderung nach Klimagerechtigkeit setzt dieser Krise ein ermächtigendes Konzept entgegen, indem sie unter anderem die Anerkennung und Kompensation der ökologischen Schuld der Verursacher*innen des Klimawandels fordert. Gleichzeitig ist es eine Forderung, die das Recht auf eine unversehrte Umwelt und ein sicheres Klima insbesondere vulnerabler Communities fordert und deren Aktivismus ins Zentrum rückt. Klimagerechtigkeit warnt vor falschen Lösungen, die den Klimaschutz als weiteren Wirtschaftssektor begreifen und betont beispielsweise die Überwindung des kapitalistischen Wachstumsfetisches. In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit der Entstehung und den vielen Facetten der Forderung nach Klimagerechtigkeit. Wir betrachten verschiedene Formen des Widerstandes gegen die Klimakrise und ihre Verursacher*innen und überlegen gemeinsam, warum es wichtig ist, internationalistisch und solidarisch für eine klimagerechte Zukunft zu denken und zu handeln.

  • Marx und die ökologische Frage
    Referent: Uwe Hiksch, Mitglied des Bundesvorstands der NaturFreunde Deutschlands und des FARN-Fachbeirats,
    Mitarbeiter der Bundestagsfraktion DIE LINKE
    Als Begründer des Marxismus verbinden auch heute noch viele mit Karl Marx den Ökonomen,
    Sozialisten und Philosophen, dem es vor allem um die Ökonomie, aber nicht um die Ökologie
    ging. Der Workshop will dieses Vorurteil hinterfragen und anhand aktueller Diskussionen und
    wissenschaftlicher Arbeiten den „grünen Marx“ vorstellen.

  • Soziale Wanderung - Widerstand und Gedenkpolitik in Bielefeld (Exkursion)
    Die Erinnerungskultur schafft häufig große, manchmal tragische Helden. Heute ist der Widerstand aus Bielefeld größtenteils vergessen, aber auch der vieler anderer. So kennen viele gerade noch Stauffenberg und die Geschwister Scholl, vielleicht noch Georg Elser. Das allgemeine Gedenken ist meist auf wenige, teils durchaus sehr problematische Menschen beschränkt. Wem gedacht wird, welcher Geschichte(n) sich erinnert wird ist eine politische Frage. So auch in Bielefeld, wo es in den 80ern kontroverse Debatten um das Gedenken an Bielefelder Einwohner*innen ging, die für Widerstandshandlungen vom Regime ermordet wurden.
    Der Workshop ist eine soziale Wanderung in Bielefeld vom Hauptbahnhof zum Ostbahnhof. Wir werden uns hierbei einerseits mit Menschen auseinandersetzen, welche im Nationalsozialismus in Bielefeld Widerstand geleistet haben. Andererseits wird es um die Gedenkpolitik der Stadt Bielefeld in Bezug auf diese Menschen gehen. Die Wanderung führt sowohl an Orte an denen es ein Gedenken gibt oder gab(!), wie auch an historische Orte, welche hierbei eine Rolle gespielt haben. Zudem wird es um die Frage der (Un-)sichtbarkeit dieser Orte und Geschichte in der heutigen Zeit gehen und damit verbunden mit der Frage nach Gedenkpolitik im speziellen, wie auch im allgemeinen.

  • Tierrechte
    Teil I: Die Mensch-Tier-Beziehung
    Referentin: Stephie arbeitet hauptberuflich bei der Naturfreundejugend, ehrenamtlich widmet sie ihre Zeit
    seit 25 Jahren den Tierrechten. Früher unter anderem bei „Foodnotbombs“, heute bei den Tierbefreier*
    innen Bochum und bei der Orga vom Vegan Streetday Dortmund
    Praktisch sollten mittlerweile alle mitbekommen haben, dass die „Nutztierzucht“ einer der
    größten Produzenten von Treibhausgasen und klimaschädlicher als der gesamte Verkehr ist.
    Konsequenzen werden daraus selten gezogen, geht es doch um den ganz privaten „Genuss“.
    Wie ist der gegenwärtige Umgang mit Tieren ethisch und politisch zu bewerten? Bedeutet das
    etwa auch ein Umdenken bei unseren Angeboten? Wir diskutieren in diesem interaktiven Workshop,
    ob sich etwas ändern sollte und was wir dazu beitragen könnten. Er richtet sich an alle,
    die sich für das Thema interessieren, egal ob vegan, vegetarisch oder omnivor – bei diesem oft
    brisanten Thema seid ihr herzlich eingeladen, mitzudiskutieren.
    Teil II: Rechte für Tiere?
    Referent: Tom Zimmermann, Projekt „Rechte für Tiere – Neonazis und andere rechte Strukturen in Tierbewegungen“
    „Love Animals. Hate Antifa“ steht auf dem Sticker, der an der Laterne an der Straßenkreuzung
    klebt. An derselben Laterne hängt ein blau-weiß-rotes Plakat mit einer kleinen Ziege. Darauf
    geschrieben steht „Für meine Rechte ... natürlich“. Landtagswahlkampf 2019 irgendwo in Sachsen.
    Die Sticker und Plakate sind jedoch nicht von bürgerlichen Tierschutzorganisationen, sondern
    von Neonazis und der Partei Alternative für Deutschland.
    Neonazis und Rechtspopulist*innen entdecken plötzlich das Thema Tierschutz für sich – eine
    vollkommen neue Entwicklung? Keineswegs, ähnlich der Geschichte der Umwelt- und Naturschutzbewegungen
    reichen braune Traditionen auch in den Tierbewegungen weit zurück. Im
    Workshop werden wir uns gemeinsam auf die Suche nach diesen rechten Traditionen machen.
    Historische Beispiele sowie aktuellere sollen dabei Argumentationsmuster rechter Tierschutzarbeit
    freilegen. Anschließend an einen Impulsvortrag zu rechten Tierschutzstrategien werden wir
    in einem Quiz fragen: „Wer hat‘s geschrieben: Rechte oder Tierschützer*innen?“ Der Umgang
    mit solchen Strategien wird während des Workshops ebenfalls besprochen.

  • Kanufahren
    Nach einer kurzen Einweisung auf dem Trockenen gehen wir gemeinsam aufs Wasser und zeigen euch die wichtigsten Basics. Sobald die ersten Paddelschläge sitzen, starten wir unsere Tour. Zwischendurch werden wir das ein oder andere Spiel einbauen und dabei euer Bootsgefühl auf die Probe stellen.

Workshop-Slot 3

  • „Raum der Liebe“ – aber für wen? Zur völkischen Esoterik der Anastasia-Bewegung
    Referent: Marius Hellwig, Referent für völkischen Rechtsextremismus im ländlichen Raum bei der Amadeu Antonio Stiftung
    In esoterischen Kreisen sind sie längst ein Klassiker, in den letzten Jahren lassen sie sich immer häufiger auch in ökologischen oder biologisch-landwirtschaftlichen Kontexten finden: die fiktionalen Romane über das Leben der Einsiedlerin Anastasia und ihre übernatürlichen Fähigkeiten. Meist wurden die reaktionären, anti-aufklärerischen und demokratiefeindlichen Gehalte der Romanreihe ausgeblendet. In den letzten Jahren organisierte sich jedoch eine Szene, welche die in den Romanen dargelegte Weltanschauung in Form landwirtschaftlich geführter „Familienlandsitze“ in die Realität überführen möchte. Weder offen rechtsextrem auftretende Akteur*innen noch diskriminierende Äußerungen, die auf eine verinnerlichte völkische Ideologie hinweisen, haben bisher zu einer Auseinandersetzung mit rechten Positionen innerhalb der Szene geführt.
    Da Anhänger*innen der Anastasia vermehrt in ökologischen und landwirtschaftlichen Strukturen auftauchen, möchte der Workshop über die demokratiefeindlichen Gehalte der Romanreihe aufklären und auf problematische Positionen innerhalb der Szene hinweisen. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen des Workshops wollen wir darüber diskutieren, wieso auch die Ökologiebewegung für reaktionäre und völkisch-esoterische Inhalte anfällig ist und wie wir mit diesen in unserem Alltag in Bildungseinrichtungen, Berufsumfeld oder der unmittelbaren Nachbarschaft umgehen können.

  • Migration und Rassismus – Normalität in Deutschland
    Referent*innen: Christina Riebesecker & Mohamed Elbadry vom Bildungsprojekt Grenzen überwinden des Ausländerrat Dresden e.V.
    Migration findet immer statt, prägt unser Zusammenleben in der Gesellschaft seit jeher und ist daher als „Normalität“ zu betrachten. Dennoch wird Migration häufig erst bei vermeintlichen Problemen sichtbar oder wird erst bei Konflikten thematisiert und diskutiert. Dem liegen oft rassistische Vorstellungen über vermeintlich „Andere“ (z.B. mit Migrationshintergrund) zugrunde, die tief in unserem Denken, im alltäglichen Miteinander aber auch in den Strukturen unserer Gesellschaft verankert sind. Wir wollen uns die Migrationsgeschichten genauer anschauen, Wissenslücken füllen und Vorurteile hinterfragen. Dafür ist es notwendig, sich mit dem Phänomen Rassismus, das uns alle betrifft, zu beschäftigen und eine andere Sicht auf unsere Gesellschaft zu entwickeln.

  • solidarisch unterwegs II – Aktionstraining
    Referent*innen: René und Kalle, Naturfreundjugend Erfurt
    Im zweiten Teil von solidarisch unterwegs wollen wir unterschiedliche Aktionsformen vorstellen und besprechen. Hierbei soll es auch darum gehen welche Aktionsformen für eine demokratische und politische Handlungsfähigkeit unabdingbar und notwendig ist. Außerdem werden wir ganz praktisch verschieden Aktionsformen für Demonstrationen etc. ausprobieren.

  • Behindertenfeindlichkeit
    Referent: Jannis Gustke, Mitglied der Bundesleitung der Naturfreundejugend Deutschlands
    In diesem Workshop werden wir sowohl Formen der offenen direkten Behindertenfeindlichkeit
    als auch verstecktere Formen anhand von Beispielen besprechen. Dabei wird es auch um die
    Verbreitung behindertenfeindlicher Denkmuster im Wohlfahrtssystem und in Teilen der Umweltbewegung
    gehen, wo diese Denkmuster auch bei etablierten Organisationen auftreten
    und leider immer noch widerspruchslos hingenommen werden. Zusätzlich werden wir uns im
    Rahmen des Workshops auch mit den Formen der positiven Diskriminierung und Bevormundung
    beschäftigen und uns dabei auch mit dem heute verbreiteten Bild, das von Menschen mit
    Behinderungen von der Öffentlichkeit gezeichnet wird, auseinandersetzen.

  • Mythos "Deutscher Wald" (Exkursion)
    Referent*innen: Jannis & Theresa
    „Die Deutschen und ihr Wald – eine interessante Liebesgeschichte“, titelt die „Blaue Narzisse“, ein neu-rechtes Magazin, auf seiner Homepage. „Wir vom III. Weg stehen ebenfalls auf der Seite der Umweltaktivisten“, schreibt die rechtsextreme Kleinpartei zu den Demos im Hambacher Forst. Woher kommt das Interesse rechtspopulistischer und rechtsextremer Gruppen für den Wald?
    Der Workshop gibt einen Einblick in die Geschichte des „deutschen Waldes“ in Verknüpfung mit rechtsextremen, rassistischen und menschenverachtenden Ideologien. Außerdem zeigt er, dass es sich lohnt, im Natur- und Umweltschutz aktiv zu sein und sich für den Schutz von Wäldern einzusetzen, im Sinne eines sozialen, menschenbejahenden, demokratischen Umweltschutzes.
     
  • Bogenschießen
    Du willst nicht glauben, dass Bogenschießen eine der komplexesten Sportarten der Welt ist? Dann probiere es mit uns aus!

Workshop-Slot 4

  • Naturschutz und Rechtsextremismus
    Referent*innen: FARN-Trainer*innen
    Der Workshop zeigt anhand von Beispielen, wo extrem Rechte ihre Ideologien im Natur- und Umweltschutz verbreiten, und sucht Antworten auf folgende Fragen: Wie können wir demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien und Denkmuster im Natur- und Umweltschutz identifizieren? Was können wir tun, um dem entgegenzuwirken?
  • Geschlecht und Antifeminismus im Rechtspopulismus und Rechtsextremismus
    Referentin: Rachel Spicker von der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung
    Neben rassistischen, islamfeindlichen, antisemitischen und völkischen Positionen sind Familien- und Geschlechterpolitiken fester Bestandteil rechtsextremer, rechtspopulistischer und neurechter Mobilisierungen. Die Bekämpfung von Gleichstellungspolitiken, Feminismus und vielfältigen Lebensentwürfen, die Angriffe auf Frauen- und Geschlechterforschung und die Gleichberechtigung von LSBT*I* gehören nicht nur zu strategischen Handlungsfeldern dieser Akteur*innen. Sie bilden eine zentrale Klammer zwischen Akteur*innen aus dem Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und der Neuen Rechten und finden Anschlussfähigkeiten in die Gesamtgesellschaft. Frauen erscheinen dabei präsenter und sichtbarer als je zuvor. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Geschlechterbildern, familien- und geschlechterpolitischen sowie antifeministischen Positionen in aktuellen Erscheinungsformen. Darüber hinaus werden die Rollen und Strategien von Frauen thematisiert. Abschließend werden wir der Frage nachgehen, wie eine feministische Positionierung und eine geschlechterreflektierte Perspektive in der Praxis aussehen kann.
     
  • Wachstumskritik von Rechts
    Referent*innen: Betty Röther und Lisa Geffken
    Klimawandel, soziale Konflikte und Ressourcenknappheit. Inmitten dieser sozioökonomischen Doppelkrise formiert sich die sogenannte Postwachstumsbewegung, welche die Ursachen allen Übels im Wachstumskredo unserer Zeit ausmacht. Folgerichtig fordern die Akteur*innen eine Postwachstumsgesellschaft, welche nicht mehr wachsen müsste um sich zu stabilisieren. Doch nicht nur Linke haben Postwachstum für sich entdeckt. Ökologisches, nachhaltiges Wirtschaften und Globalisierungskritik sind auch innerhalb der extremen Rechten beliebte Themen. Dabei werden scheinbar emanzipatorische Elemente „national“ besetzt. Wie passt das zusammen? Gemeinsam wollen wir uns anschauen, wie eine rechte Postwachstumsökonomie aussieht und inwiefern sie sich von linken Spielarten unterscheidet – oder eben auch nicht.

  • Klimaschutz braucht Menschenrechte
    Referentin: Anke Stark, Mitglied der Menschenrechtorganisation FIAN (FoodFirst Informations- & Aktions-Netzwerk)
    In dem Workshop wollen wir den folgenden Fragen nachgehen: Was sind die Menschenrechte? Welcher Zusammenhang zwischen ihnen und dem Klimaschutz ist denkbar? Wie wichtig ist es dabei global und nicht national zu denken? Zunächst möchte ich euch einen kurzen Input zu den Menschenrechten, ihrer Geschichte und der UNO geben. Richtungsgebend ist dabei der Gedanke, dass die Rechte eines Menschen überall gelten und unteilbar sind. Im Anschluss wollen wir in Kleingruppen Fallbeispiele besprechen und im gemeinsamen Gespräch vorstellen. Dabei geht es um die Verletzung der Menschenrechte durch Klimaschutzmaßnahmen, dargestellt in Bild und Text. Der Schwerpunkt liegt auf Fällen, in denen deutsche und europäische Konzerne verantwortlich sind. Den Workshop schließen wir ab mit dem Film „Danke für den Regen“ (50 Min.).
     
  • Makramee - Armbänder
    Referentinnen: Tina Birnbach & Gesine Damm
    Makramee steht für eine aus dem Orient kommende Knotentechnik, die in letzte Zeit immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt. Heuten werden z.B. Wandbehänge, Blumenampeln, Schmuck und Kleidung mit dem sehr meditativen Knüpfverfahren hergestellt. In diesem Workshop werden wir Armbänder mit der Makramee Technik knüpfen und euch dabei zwei grundlegende Techniken zeigen. Die Basics sind schnell erlernt und können von euch später für die verschiedensten kreativen Umsetzungen genutzt werden.

  • Bouldern
    Kennst du schon die Boulderhalle der NaturFreunde Bielefeld? Mitten in einem alten Bootshaus findest du Platten, senkrechte Wände und Überhänge, um dich bouldermäßig auszutoben.

Samstag 19 Uhr

  • "Point Of No Return": Eine szenische Lesung über den Klimawandel und andere Verschwörungen
    Die Diskussion um den Klimawandel ist ein Schauplatz für ideologische Grabenkämpfe geworden. Zuweilen führen die Argumentationsweisen in die Abgründe menschlichen Denkens und Handelns. Mal witzig, mal erschreckend, oft aber voller Ressentiments und Hass – so hat die Theatergruppe bühnenfrei ihre Reise durch die Foren der sogenannten „Klimawandelskeptiker“ erlebt. Nun präsentiert sie das Material ihrer Recherchearbeit, weitgehend im Original und nur geringfügig bearbeitet.

Workshop-Slot 5

  • Solidarische und ökologische Utopie? – Das Leben im Ökodorf
    Slogans wie „System change, not climate change“ und Forderungen nach Einhaltung von Klimazielen sind in aller Munde und es werden viele alternative Lebensweisen diskutiert. Doch was bedeutet es, wenn die vielen Ideen mal ganz konkret umgesetzt und praktisch gelebt werden?
    Ich bin diesen Schritt gegangen und lebe im Ökodorf „Sieben Linden“, wo bereits seit 22 Jahren ökologisches Leben, Selbstversorgung und solidarische Gemeinschaft großgeschrieben werden.
    Wie stellt ihr euch euer perfektes Ökodorf vor? Mit welchen Veränderungen vom Alltag und von welchen Gewohnheiten wäre dieses Leben verbunden? Was lässt sich davon auch praktisch umsetzen, ohne bspw. das städtische Umfeld verlassen zu müssen? Wie lebt es sich in Sieben Linden?
    Wir entwickeln in diesem Workshop gemeinsam unsere eigene Ökodorf-Vision und ich freue mich darauf, euch dazu abschließend einen Einblick in unser Leben von Sieben Linden zu geben.

  • Wie Sexismus und Kapitalismus in einem Abwasch erledigen? – Teil 2
    Referentin: Karlotta Egelhof
    Im zweiten Teil des Workshops wollen wir in die Praxis übergehen. Hier geht es ganz konkret
    darum, mit Interessierten vor Ort die Organisation von Frauen*streikcafés anzustoßen.

  • Der Umweltbewegung auf der Spur
    Referentin: Frauke Gehrau, Mitglieder der Bundesleitung der Naturfreundejugend Deutschlands
    Fridays for Future, das Waldsterben, die erste UN-Konferenz zu Umwelt- und Entwicklungsfragen
    – all das ist bedeutsam für die Entwicklung der Umweltbewegung. Heute betreibt die
    Szene politisches Agendasetting und bringt über allein in Deutschland über 1,4 Millionen
    Menschen auf die Straße. Wie konnte das passieren? Wie hat alles begonnen? Und: Wie geht’s
    weiter?

  • Makramee - Armbänder
    Referentinnen: Tina Birnbach & Gesine Damm
    Makramee steht für eine aus dem Orient kommende Knotentechnik, die in letzte Zeit immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt. Heuten werden z.B. Wandbehänge, Blumenampeln, Schmuck und Kleidung mit dem sehr meditativen Knüpfverfahren hergestellt. In diesem Workshop werden wir Armbänder mit der Makramee Technik knüpfen und euch dabei zwei grundlegende Techniken zeigen. Die Basics sind schnell erlernt und können von euch später für die verschiedensten kreativen Umsetzungen genutzt werden.